Workshop zum Rahmen­plan Hambach

Zweiter Beteiligungsworkshop zum Rahmen­plan Hambach

Welche Zwi­schen­nutz­ungen bietet der Tagebau? Wie lassen sich die Uferbereiche frühzeitig nutzen? Und wie können bestehende Orte im Neuland Hambach gestaltet werden? Beim Beteiligungsworkshop zum Rahmen­plan hatten die Bürgerinnen und Bürger der Anrainer­kommunen das Wort.

Beteiligungsworkshop zum Rahmen­plan Hambach

Gemeinsam das Neuland gestalten

An sechs Tischen konnten sich die mehr als 120 Teilnehmenden im Bürgerhaus Niederzier über den aktuellen Planungsstand informieren und eigene Anliegen äußern. Diskutiert wurden Themen wie die frühzeitige Nutzung der Uferbereiche, die Neugestaltung bestehender Orte wie die Tagesanlagen Hambach und Morschenich-Alt, Nutzungsoptionen während der Seeentstehung sowie die sanfte touristische Inwertsetzung der Sophienhöhe. „Die rege Beteiligung und die lebhaften Diskussionen an den Thementischen und im Plenum zeigen uns, dass sich die Menschen mit den anstehenden Veränderungen auseinandersetzen. Wir nehmen rund 300 Anregungen mit in unsere Planungen, die sich in großen Teilen mit unseren Ideen decken, diese ergänzen aber auch Klärungsbedarf hervorrufen“, berichtet Matti Wirth, Regional Designer bei der Neuland Hambach GmbH.

Auch wenn bei der Neugestaltung eines 8.500 Hektar großen Raumes naturgemäß unterschiedliche Interessen berücksichtigt werden müssen, sieht die große Mehrheit die geplante Seelandschaft alc Chance. Auf Zuspruch stießen auch die Pläne zur Weiterentwicklung der Sophienhöhe, die Raum für die Menschen und die Natur lassen sollten. Auch die frühzeitige Nutzung der zukünftigen Uferbereiche etwa durch ausgewiesene Naherholungszonen zur Entlastung von Naturräumen oder die Gewinnung erneuerbarer Energien in den oberen Lagen des Tagebaus wurden begrüßt. Wünschenswert ist aus Sicht der Bürger:innen auch eine stärkere Berücksichtigung der Landwirtschaft in zukünftige Planungen.

Beteiligungsworkshop zum Rahmen­plan Hambach

Zukunft und Vergangenheit zusammen denken

Themen wie die Nachnutzung des Bereichs rund um die Kirche in Manheim-Alt, Details zur Vernetzung der Bürgewälder, das Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Freizeitbedürfnissen oder auch der dringende Bedarf neuer Arbeitsplätze wurden mitunter kontrovers diskutiert. Ihnen gilt in der laufenden Ausarbeitung des Rahmen­plans deshalb ein besonderes Augenmerk. „Diese sensiblen Themen werden wir uns zusammen mit den Planungsbüros noch einmal genau anschauen und soweit es uns möglich ist im Rahmen­plan berücksichtigen. Offene Fragen und Details werden dann in Folgeprojekten wie dem noch in diesem Jahr startenden Projekt für besondere Orte am Hambach Loop ausgearbeitet. Auch für diese Projekte wird es eigene Beteiligungsformate geben, um den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern fortzusetzen und ihre besonderen Kenntnisse und Anliegen zu berücksichtigen“, so Wirth über die nächsten Planungsschritte.

Ein Learning aus dem Beteiligungsworkshop ist das Bedürfnis nach einer lebendigen Erinnerungskultur im Neuland Hambach – auch und gerade für jüngere Menschen. Das geplante Besucherinformationszentrum auf der Sophienhöhe könnte hier einen wertvollen Beitrag leisten. Eine besondere Idee kam aus dem Plenum: Ein „Barbaraweg“ – benannt nach der Schutzheiligen der Bergleute – könnte zukünftig durch das Neuland führen und an verschiedenen Stationen an die lange Geschichte des Tagebaus erinnern.

Vorstellung Ende des Jahres

Der Workshop war bereits das vierte Dialogformat zur Ausarbeitung des Rahmen­plans Hambach, mit dem sich die Bürger:innen aktiv in den Planungsprozess einbringen konnten. Parallel zu den Werkstätten wurde auch die Onlinepartizipation rege genutzt. Im Februar 2024 wird der ausgearbeitete Rahmen­plan Hambach der Öffentlichkeit vorgestellt.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.