Erfolgreiches Pilotprojekt – ein Jahr Wildpferde auf der Sophienhöhe

Seit einem Jahr lebt eine Herde Konikpferde auf der Sophienhöhe – und die Zwischenbilanz fällt durchweg positiv aus. Mit dem Pilotprojekt haben die NEULAND HAMBACH und die RWE-Forschungsstelle Rekultivierung gemeinsam mit der niederländischen Stiftung FREE nature einen neuen Weg in der naturnahen Landschaftsentwicklung eingeschlagen. Der Ansatz geht auf: Die Tiere haben sich hervorragend eingelebt und leisten einen wertvollen Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt. 

 

Auf der rund 30 Hektar großen, eingezäunten Fläche am Rand der Goldenen Aue hat sich die Herde – bestehend aus einem Hengst, drei Stuten, zwei Jährlingen und drei Fohlen, von denen zwei erst vor wenigen Tagen geboren wurden – bestens entwickelt. „Bei den sommerlichen Temperaturen sieht man, wie die Tiere den frischen Wind hier oben genießen“, berichtet Gregor Eßer, Leiter der RWE-Rekultivierung. „Dann ziehen sie sich gerne an einen der beiden Tümpel zurück oder suchen sich ein schattiges Plätzchen. Besonders schön ist es, zu beobachten, wie die Fohlen entspannt im Gras liegen – völlig ruhig und zufrieden.“ Auch den ersten Winter auf der Sophienhöhe haben die Koniks erfolgreich gemeistert.

Lebendige Landschaftsentwicklung und Publikumslieblinge

Auch aus ökologischer Sicht zeigen sich erste Erfolge. Die Koniks tragen wesentlich dazu bei, das Offenland freizuhalten, wodurch sich die Artenvielfalt auf der Goldenen Aue deutlich erhöht hat. „Bereits jetzt konnten wir neue Insekten- und Vogelarten nachwiesen, darunter die Gottesanbeterin und der seltene Ziegenmelker“, so Eßer. „Dies ist ein echter Gewinn für das Ökosystem und ein klarer Beleg dafür, dass die gewählte Fläche und das Gesamtkonzept hervorragend zusammenpassen.“ 

Längst sind die Wildpferde auch zu Publikumslieblingen geworden. Um den Zugang für die Besucher:innen zu erleichtern, wurde ein neuer Weg zur Goldenen Aue angelegt, der deutlich kürzer ist als der bisherige über den Steinkompass. Das Interesse ist groß und das Verhalten der Gäste durchweg verantwortungsvoll. Auch wenn sich die neugierigen Tiere gelegentlich Menschen nähern, ist klar: Bei dem Beweidungsprojekt geht es um respektvolles Naturerleben – nicht um einen Streichelzoo. 

Die nächsten Schritte sind bereits geplant: Langfristig soll die Fläche auf bis zu 500 Hektar erweitert werden. Weitere Konikherden und auch robuste Rinderrassen aus regionaler Haltung könnten hinzukommen. Ziel ist eine vielfältige, strukturreiche Kulturlandschaft, die ökologische Stabilität, landschaftliche Qualität und gesellschaftliche Akzeptanz miteinander verbindet.