Wie geht es nun weiter mit der tu!? Gibt es schon konkrete Ideen oder Weichenstellungen für die kommende Ausgabe?
Momentan stecken wir noch in der Evaluation der diesjährigen tu! Parallel fließen die Erkenntnisse in die Weiterentwicklung des Formates und in die Planungen für die tu! Hambach 2026 ein. Konkret heißt das zum Beispiel, dass wir für die nächsten Veranstaltungen eine Projektstruktur erarbeiten, die sich langfristig etablieren kann. Also ausgehend von und mit den Partner:innen aus dem aktuellen Initiativkreis auszuloten: Wie organisieren wir uns? Wer kann welche Rolle übernehmen? Wie können wir unser Netzwerk erweitern? Wen sprechen wir wie gezielt an? Die Fäden laufen dann uns zusammen. Ziel ist es zunächst einmal, für die tu! Hambach 2026 einen motivierten Verbund aus Projektpartner:innen aufzubauen, um anschließend über Inhalte nachzudenken. Diese Schritte sind wichtig, da sich durch die Projektförderung einige Verantwortlichkeiten und Rollen neu sortieren. Ich denke, Themen für das Programm gibt es genug.
Die tu! Hambach versteht sich als Ort der Begegnung im Rheinischen Revier. Wie nimmst du die Resonanz von Akteurinnen, Partnern und Gästen wahr?
Grundsätzlich ist die Resonanz positiv. Ich bekomme häufig gespiegelt, dass die tu! Hambach ein wertvolles und wichtiges Format ist, um eine Plattform für Begegnung und Austausch herzustellen. Das ist übergeordnet ja auch das Ziel, klingt allerdings sehr abstrakt. Eine Plattform für Begegnung und Austausch kann ja erst einmal vieles sein. Mir hilft es dabei, mir vorzustellen, was braucht es, damit unterschiedliche Akteur:innen zusammenkommen, sich vernetzen und sich über aktuelle Themen des Strukturwandels austauschen. Das sind einerseits, die inhaltlichen Inputs in Workshops, Vorträgen oder Exkursionen, andererseits die Gespräche abseits der Programmpunkte. Wir versuchen, einen Rahmen zu schaffen, in dem der Austausch und das Vernetzen leichtfällt. Schön wäre es, wenn neue Allianzen entstehen, die über die tu! Hambach hinaus zusammenarbeiten und sich aktiv in die Themen und Aufgaben des Strukturwandels einbringen. Natürlich nehmen wir auch konstruktive Kritik mit und überlegen mit den Projektpartner:innen, wie wir das Format langfristig entwickeln und zu einem Ort der Begegnung für alle machen können.
Was wünschst du dir persönlich für die tu! Hambach 2026 – inhaltlich, atmosphärisch oder ganz grundsätzlich?
Ich würde mir wünschen, dass wir Angebote und Strukturen entwickeln, die ganz unterschiedliche Menschen und Akteure des Strukturwandels zusammenbringen. Aktuell sehe ich schon eine Lücke zwischen dem Anspruch, eine Veranstaltung zu machen, bei der sich alle begegnen und austauschen können und der Realität, in der dieser Austausch nicht alle einbezieht. Das ist zum Beispiel eine Kritik an der tu! Hambach, die sich allerdings in vielen Partizipationsformaten widerspiegelt. Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht unbedingt ein Schwerpunktthema, wie dieses Jahr Energie, geben muss. Möglicherweise kann es schon hilfreich sein, wenn wir das Gemeinschaftliche in den Fokus rücken. Zum Beispiel explizit dazu aufrufen, dass Programmbeiträge durch verschiedene Akteure zusammen gestaltet werden sollten. Beispielsweise ein Workshop, den wissenschaftliche Mitarbeitende mit Mitgliedern einer lokalen Initiative und Schüler:innen konzipieren und anbieten. Das voneinander Lernen sollte im Vordergrund stehen. Atmosphärisch ist es wichtig, dass die tu! Hambach zum Verweilen einlädt. Da können wir aus den vergangenen Jahren viel lernen. Und persönlich finde ist es eine große Chance, dass die tu! ein experimentelles Format ist, denn dadurch gibt es eine grundlegende Offenheit, auch mal etwas auszuprobieren oder über institutionelle Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Das sollte jedes Jahr im Mittelpunkt stehen.