Kick-off für den Rahmen­plan Hambach

NEULAND HAMBACH Kick-off für den Rahmen­plan

Wenn der Tagebau Hambach ab 2030 geflutet wird, entsteht hier einer der größten künstlichen Seen Deutschlands. Bis dieser in etwa 40 bis 60 Jahren seine endgültige Füllhöhe erreicht hat, fließt noch viel Wasser in den Ta­ge­bau­see. Wichtige Weichen für die Zukunft der Region müssen jedoch schon jetzt gestellt werden. Auch viele Orte, wie das größtenteils erhalten bleibende Vorfeld im Südosten des Tagebaus, benötigen bereits heute eine Aufwertung. 

NEULAND HAMBACH Bürger:innen­beteiligung

Öffentliche Beteiligungsformate zum Rahmen­plan

Die Bürger:innen der sechs Anrainer­kommunen sind aufgerufen, sich aktiv am Trans­for­ma­tionsprozess der Landschaft im und um den zukünftigen Ta­ge­bau­see zu beteiligen. Geplant sind zwei Beteiligungsformate: In einer ersten Bürger:innen-Werkstatt werden besondere Orte als Schätze der Region sichtbar gemacht und Zukunftsschätze abgefragt. Das können Landschaften, Aussichtspunkte, Freizeithighlights, historische Relikte und vieles mehr sein.

Der Workshop „Schatzkarte Neuland Hambach: Jülich, Niederzier und Titz“ findet am Montag, den 13. Juni 2022, ab 18:00 Uhr in der Kulturmuschel in Jülich statt, die „Schatzkarte Neuland Hambach: Elsdorf, Kerpen, Merzenich“ am Donnerstag, den 23. Juni 2022 ab 18:00 Uhr in der Festhalle Elsdorf.

 

NEULAND HAMBACH Gesamtplan

Ausarbeitung in mehreren Phasen

Mit der Formulierung des Rahmen­plans nehmen die Ideen der vorangegangenen Raum­entwicklungs­pers­pektive aus dem Jahr 2021 konkrete Gestalt an. Dazu zählen naturnahe Gebiete als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Freizeit, touristische Infrastruktur, kulturelle und wirtschaftliche Einrichtungen sowie Wohnen und Arbeiten am künftigen See. Diese neuen Nutzungen sollen intelligent und vernetzend an bestehende Orte und Landschaften anknüpfen. Auch wenn der Rahmen­plan Hambach anders als der Regional­plan einen eher informellen Charakter besitzt, ist er ein wichtiges flankierendes Dokument, mit dem die sechs Tagebaukommunen ihre Interessen und Ideen flexibel einbringen können. Berücksichtigt werden neben kom­mu­nalen Planungen auch der Regional- und Braunkohlen­plan sowie eine mögliche Vernetzung mit den beiden anderen Tagebauumfeldern Inden und Garzweiler. Aufgestellt wird der Rahmen­plan in mehreren Zeitphasen. Ein erster Entwurf wird bis Ende August 2022 erarbeitet und leistet einen Beitrag zum aktuell neu aufzustellenden Regional­plan. Die zweite Phase mit Fokus auf dem Braunkohlen­plan, der ebenfalls neu gedacht werden muss, reicht bis zum Winter dieses Jahres. Bis Ende 2023 wird die Rahmen­planung für das Neuland Hambach insbesondere im Hinblick auf die von Kommunen definierten Fokusbereiche detaillierter ausgearbeitet.

 

Navigator für das Neuland

Der Rahmen­plan soll unterschiedliche Anforderungen in einer Vision zusammenbringen. Zugänge zum See und Aufenthalte sollen bereits während der Befüllung möglich gemacht werden. Für den gesamten sich über Jahrzehnte anfüllenden Bereich wird die Idee temporärer Landschaften, der „Isochronenparks“, weiter konkretisiert. In unterschiedlichen Zeitabschnitten soll er auch Nutzungsoptionen in Seenähe mit Parks, Plätzen, Straßen und Wegen sowie besondere Bauvorhaben für Siedlungs- und Gewerbeentwicklung aufzeigen. Bei der Bearbeitung muss zudem für den Gesamtraum im großen Maßstab geplant werden. So sollen neben Mobilitätsfragen auch einzeln verteilte Wälder wie der Hambacher Forst, aber auch offenes und halboffenes Land als regionale Freiraumstrukturen wieder miteinander vernetzt und aufgewertet werden.

Das dafür beauftragte interdisziplinäre Team aus MUST Städtebau (Köln) und bgmr Landschaftsarchitekten (Berlin) hat bereits zwischen 2019 und 2021 gemeinsam mit den sechs Anrainern, der NEULAND HAMBACH GmbH und RWE Power AG mit der Raum­entwicklungs­pers­pektive wichtige Eckpunkte für eine hochwertige Rekultivierung und die Schaffung von Entwicklungspotenzialen für die Region herausgearbeitet.