Herr Heller, warum beteiligen sich die Neuland-Kommunen an der Projektgesellschaft? Mit der Perspektive auf das Ende der Braunkohleförderung und die Zukunft mit See wünschen wir uns als Anrainerkommunen, die Entwicklung der Tagebaufolgelandschaft aktiv mitzugestalten und nicht am Rand zu stehen. Wir verstehen das NEULAND HAMBACH als einen Raum, der seine Aufgaben zunehmend selbst trägt und seine Chancen nutzt. Die Gründung der Projektgesellschaft für Erneuerbare Energien gibt uns genau diese Möglichkeit. Darüber hinaus leisten wir aber auch einen Beitrag zu einem nachhaltigen Strukturwandel in der Region.
Inwieweit profitieren die Kommunen? Die Anrainerkommunen profitieren gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen steht den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen der Region klimafreundlicher Strom zur Verfügung. Zum anderen sind wir durch die Gründung der Projektgesellschaft unmittelbar am Gewinn der Solarparks beteiligt. Die Projektgesellschaft ist eine langfristige Investition und ein wichtiger Schritt, unsere Planungshoheit zu erhalten.
Können Sie beschreiben, wie die Zusammenarbeit mit RWE aussieht? Zum 01. August 2024 haben die sechs Kommunen unter dem Dach der NEULAND HAMBACH 49 Prozent der Anteile an den beiden Solarparks übernommen, die in den vergangenen Monaten in Betrieb gegangen sind. Zudem haben wir die Option, auch alle künftigen Solar- oder Windparks im Tagebau Hambach gemeinsam mit RWE zu realisieren.
Inwieweit wurden die Kommunen im Prozess beteiligt? Wir haben bereits im Rahmenplan die Möglichkeit der Zwischennutzung von Erneuerbaren Energien im Tagebau angelegt und uns für die Integration in den Braunkohlenplan engagiert. Das war ein langer und intensiver Prozess, der sich jetzt realisiert. Die Gründung der Projektgesellschaft und die damit verbundenen Investitionen wurde sowohl von den Gremien der NEULAND HAMBACH, als auch von den Räten der sechs Gesellschafterkommunen mitgetragen.
Wie erfolgt die Auswahl der Flächen? Für Solarprojekte im Tagebau kommen nur Flächen in Frage, die mindestens 20 Jahre für die Erzeugung von grünem Strom zur Verfügung stehen und bereits bergbaulich hergestellt wurden. Das ist sicher eine der effektivsten Zwischennutzungen die sich anbietet.