Perspektiv­wechsel: Besondere Orte am Hambach Loop

Besondere Orte entlang des Hambach Loop

Seit Aufschluss des Tagebaus Hambach im Jahr 1978 haben sich die Anrainer­kommunen vom Tagebau wegentwickelt. Mit dem Projekt „Besondere Orte am Hambach Loop“ bringt die Neuland Hambach GmbH ein Konzept auf den Weg, das erste städtebauliche Maßnahmen in der Tagebaufolgelandschaft entwickeln und neue Verbindungen zwischen den Anrainern herstellen soll. Eine Machbarkeits­studie untersucht, welche Bedarfe es zu decken gilt, welche Orte besonderes Potenzial haben, wo neue Ankerpunkte entstehen könnten und wie ein räumliches und architektonisches Leitbild aussehen kann.

Konzeptansatz zur Entwicklung besonderer Orte am Hambach Loop

Placemaking im Neuland Hambach

Das Konzept sieht vor, unverwechselbare Orte entlang des Hambach Loop zu schaffen und damit einen neuen Blick auf das Neuland Hambach zwischen Tagebau und Sophienhöhe zu erlauben. Das können ein Aussichtspunkt, die Tagebaukante in Elsdorf, ein besonderer Ort in Morschenich-Alt oder ein ikonisches Gebäude wie die Kirche in Manheim sein. Mit diesem Placemaking soll der Raum neu erschlossen und für die Menschen wieder erlebbar werden, um ihre Lebens- und Aufenthaltsqualität zu steigern. „Die Trans­for­ma­tion der Region wird sich über viele Jahrzehnte erstrecken. Gerade deshalb ist es wichtig, den Struktur­wandel früh sichtbar zu machen und Orte zu gestalten, an denen sich die Menschen wohl fühlen und mit denen sie sich identifizieren“, beschreibt Projektleiterin Bianca Hohn den Konzeptansatz.

Angesichts der gewaltigen Veränderungen, die in knapp sieben Jahren im unmittelbaren Umfeld des Tagebaus stattfinden, reichen die Pläne für die angrenzenden Bereiche oft nicht weit genug. Genau diese Lücke in der Erlebbarkeit der Trans­for­ma­tionslandschaft wollen die besonderen Orte am Hambach Loop schließen. Eine Option könnte etwa sein, ausgewählte Orte thematisch zusammenzufassen und als „begrüßendes“ oder „historisches“ Paar miteinander zu verbinden. So würden Blickbeziehungen zwischen den (noch) durch den Tagebau getrennten Orten und gleichzeitig neue Nutzungsmöglichkeiten entstehen. Auch Sichtbeziehungen zu den beiden Tagebauen Inden und Garzweiler sollen in die Konzeptentwicklung einfließen.

 

Neuland Hambach und Starke Projekte GmbH beauftragen Machbarkeits­studie

Startschuss für die nächste Projektphase

Für die jetzt beauftragte Machbarkeits­studie, welche die notwendige analytische und planerische Grundlage für die Konzeptausarbeitung darstellt, werden zunächst Gespräche mit kom­mu­nalen Entscheidern geführt. Bis Ende Juni erfolgt eine ausführliche Bestandsanalyse, die mögliche Ankerpunkte identifiziert und prüft, welche baulichen oder landschaftlichen Voraussetzungen sie mitbringen müssen. Bis Ende Oktober soll das Konzept mit ausgearbeiteten Gebietskulissen, einem räumlichen Leitbild sowie konkreten Gestaltungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen stehen. Um die Bevölkerung während des gesamten Prozesses mitzunehmen und ihre Wünsche und Bedarfe bei der Planung zu berücksichtigen, sind Beteiligungsworkshops sowie ein Online-Format geplant.

Vorausgegangen ist ein Dialogverfahren, das durch die Starke Projekte GmbH unterstützt wurde. Auch im weiteren Projektverlauf wird die Starke Projekte GmbH die Neuland Hambach GmbH begleiten. Für die Durchführung der Machbarkeits­studie wurden die beiden Kölner Büros Stadt- und Regional­planung Dr. Jansen sowie MUST Städtebau beauftragt.