Entwurf für die Inszenierungs­anlagen ausgewählt

Zeichnerische Darstellung der Inszenierungs­anlagen am Einleitbauwerk Hambach

Der Siegerentwurf für die Inszenierungs­anlagen am Einleitbauwerk Hambach steht fest. Das Empfehlungsgremium unter Vorsitz von Prof. Stephan Lenzen hat den Entwurf von Treibhaus Landschaftsarchitektur Hamburg einstimmig als überzeugendste Lösung ausgewählt. Das Konzept verbindet eine präzise durchdachte Freiraumplanung mit einer gestalterischen Einbindung des Bauwerks, die sowohl dessen technische Funktion als auch die unmittelbare Erlebbarkeit für Besucher:innen berücksichtigt.

Landschaftlicher Wandel als Erlebnis

„Eine besondere Herausforderung liegt in der langfristigen Entwicklung des Gebiets. Der ausgewählte Entwurf entspricht dem mit seiner klaren räumlichen Gliederung, vielseitigen Attraktionen und einer flexiblen Gestaltung, die sich an unterschiedliche Wasserstände anpasst“, so Matti Wirth, der das Werkstattver­fahren für die NEULAND HAMBACH begleitet hat. 

Andreas Heller, Bürgermeister der Stadt Elsdorf hebt hervor: "Das wird der Ort, der wie kein anderer den Struktur­wandel begreifbar und erlebbar macht. Mit den Inszenierungen machen wir den Weg des Wassers und die sich wandelnde Landschaft bis ins Jahr 2070 erfahrbar. Besucherinnen und Besucher werden immer wieder kommen und mit eigenen Augen sehen wollen, wie hoch das Wasser jetzt steht und wie sich die Natur verändert.“

Zeichnerische Darstellung der Inszenierungs­anlagen am Einleitbauwerk Hambach

Gesamtansicht

Visualisierung einer Aussichtsterrasse mit Blick in die Sukzessionslandschaft

Blick von der Aussichtsterrasse

Visualisierung eines Weges in den Inszenierungs­anlagen

Unterwegs auf den Entdeckerwegen

Erlebnisorte entlang des Blauen Bands

Das Konzept sieht vor, das Auslaufbauwerk der Rheinwassertransportleitung mit einem vorgelagerten Platz als zentralem Ankunftspunkt zu gestalten. Eine Aussichtsterrasse mit offener Dachterrasse bietet von hier einen ersten Blick auf das sprudelnde Wasser in den offenen Kaskaden. Hier beginnt auch das sogenannte „Blaue Band“ – eine zentrale Achse bis in den früheren Tagebau. Direkt an der oberen Böschungskante erlaubt eine Aussichtsplattform Besuchenden als symbolisches „Tor zum See“ einen weiten Panoramablick über den sich füllenden Hambach See und die Sukzessionslandschaft. 

Seitlich des Blauen Bands führen Entdeckerwege durch die markante Tagebaulandschaft: Während der Hauptweg Besuchende auf möglichst direktem Weg tief in die Grube bringt, führt der Rückweg landschaftlich geprägt über Bermen und Böschungen. Auf der mittleren Berme ist eine modulare, temporäre Plattform mit Aufenthaltsqualität vorgesehen – der Bermenbalkon. Eine besondere Landmarke wird der „wandernde Leuchtturm“, ein Aufenthaltsort in der Ferne, der mit steigenden Wasserspiegel nach oben rückt und jeweils den tiefsten Punkt der Wanderroute markiert.

So geht es weiter

Der Siegerentwurf wird auf Basis von Überarbeitungsempfehlungen in den kommenden Wochen weiterentwickelt, um als Grundlage für weitere Planungsschritte zu dienen. Erste Bauten und landschaftliche Bereiche sowie ein erster gesicherter Weg in die Tagebaumulde sollen möglichst bereits bis 2030 umgesetzt werden. Ab 2033 sollen weitere Bereiche hinzukommen und das Wegenetz ausgebaut werden. 

Die Erarbeitung der Entwürfe wurde durch eine Projektgruppe, bestehend aus der NEULAND HAMBACH GmbH, der Starke Projekte GmbH, der RWE Power AG als Vorhabenträger für die technischen Bauwerke der Seebefüllung sowie der Stadt Elsdorf intensiv begleitet. Auch die zuständigen Behörden, insbesondere drei Landesministerien sowie die Be­zirks­re­gier­ungen Köln und Arnsberg, waren in die Workshops und das Werkstattver­fahren eingebunden.