Wie reagieren die Besucherinnen und Besucher auf die Koniks? Die Pferde auf der Goldenen Aue haben schnell die Herzen der Menschen erobert und sind ein echter Besuchermagnet. Das zeigt auch das überwältigende Interesse an unseren Exkursionen: In einer Woche hatten wir über 800 Anmeldungen. Mit diesem Angebot wollen wir vermitteln, dass Koniks Wildpferde sind und sich anders verhalten als Pferde im Reitstall. Koniks stammen von den Tarpanen ab, einer ausgestorbenen Wildpferdart. Sie sind nicht scheu und lassen sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Seit Juli haben wir mehr als 20 Exkursionen durchgeführt und sehen, wie entspannt die Tiere auf die Besucher reagieren. Gleichzeitig nutzen wir diese Gelegenheit, um für Naturschutz zu sensibilisieren und immer wieder auf den richtigen Umgang mit den Pferden hinzuweisen.
Wie verhält man sich korrekt gegenüber den Wildpferden? Das ist im Grunde ganz einfach: Hunde sollten angeleint bleiben – weniger wegen der Pferde, sondern aus Sorge um die Hunde. Die Tiere sollten nicht gefüttert oder gestreichelt werden, auch wenn sie nicht scheu sind. Wichtig ist, auf den Wegen zu bleiben und mindestens 25 Meter Abstand zu halten. Wir haben hier keinen Streichelzoo, sondern Wildpferde in ihrem natürlichen Lebensraum.
Wie wird das Projekt überwacht? Die Forschungsstelle Rekultivierung führt in Zusammenarbeit mit den Biologischen Stationen und Fachleuten ein umfassendes Monitoring durch, das von Naturschutzverbänden wie BUND und NABU sowie dem LANUV begleitet und unterstützt wird. Wir zählen und kategorisieren Vögel, Amphibien, Wildbienen, Vegetation und Schmetterlinge. Besonders interessant sind koprophage Arten wie Laufkäfer und Schwebfliegen, da sie wichtige Indikatoren für den Erfolg des Projekts sind.
Einmal täglich wird die Herde kontrolliert, und ein Veterinär begleitet das Projekt. Die Tiere sind gut versorgt und zeigen bisher keine Probleme. Es gab lediglich eine Stute, die sich kurzzeitig vertreten hatte, was jedoch schnell wieder in Ordnung war. Hufpflege ist bei den Koniks im Gegensatz zu Reitpferden nicht notwendig. Bei Bedarf kann aber auch in diesem Fall nachgesteuert werden. Das Tierwohl ist in unserem Projekt sehr wichtig.
Wie soll sich das Beweidungsprojekt in Zukunft entwickeln? Langfristig soll die Beweidungsfläche auf 500 Hektar wachsen, was im Rahmenplan Hambach und im Braunkohlenplan bereits verzeichnet ist. Neue Bereiche der Sophienhöhe in Richtung Tagebausee sowie eine kleine Waldfläche sollen hinzukommen. Beweidung kann dort lichtere Waldstrukturen schaffen, die für viele Arten wichtig sind. Zudem könnten wir in Zusammenarbeit mit Bio-Landwirten Rinder oder Wasserbüffel ansiedeln. Im NEULAND HAMBACH würde damit das größte Beweidungsprojekt in Nordrhein-Westfalen entstehen an dem die ganze Region partizipieren kann.