Tourismusentwicklung im Rheinischen Revier

Das Rheinische Revier steht vor einem beispiellosen Wandel: Mit den drei Ta­ge­bau­seen und der fortschreitenden Rekultivierung wandelt sich die Region von einer industriell geprägten Landschaft zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Tourismusdestination. Um diesen Prozess zu gestalten, hat das Kompetenznetz Tourismus in Zusammenarbeit mit den drei Tagebauumfeldverbünden ein Strategiekonzept mit Handlungsempfehlungen und Projektideen zur touristischen Entwicklung erarbeitet.

Leitprojekte rund um die drei Tagebaue

Für das Kernrevier rund um die Tagebaue Inden, Garzweiler und Hambach wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, das die Region kurz-, mittel- und langfristig für Gäste und Einheimische attraktiver machen und die touristische Wertschöpfung nachhaltig steigern soll. Die Leitprojekte setzen gezielt Impulse in den Bereichen Infrastruktur, Mobilität, Betriebe und touristisches Angebot: 

Erlebnisorte Braunkohle und Rekultivierung: Entwicklung von Themenrouten, Aussichtspunkten und Erlebnisorten an den Ta­ge­bau­seen, die den Wandel greifbar machen und die Geschichte der Region erzählen

Inszenierung eines Tagebaugroßgeräts: Inszenierung einer Ankerattraktion als Landmarke und Alleinstellungsmerkmal des Rheinische Reviers

Ausbau der Beherbergungs- und Gastronomieangebote: Schaffung moderner Übernachtungsmöglichkeiten und attraktiver kulinarischer Angebote, um die Aufenthaltsqualität und -dauer zu steigern

Besucherlenkung an Freizeitseen: Optimierung von Zugangswegen, Beschilderungen und Parkmöglichkeiten sowie Förderung umweltfreundlicher Mobilitätslösungen, um Umweltbelastungen zu minimieren und das Besuchererlebnis zu verbessern 

Zur Umsetzung und Vermarktung der Projekte ist die Gründung einer Destinationsmanagementorganisation (DMO) geplant. Diese wird als zentrale Plattform fungieren, um Strategien zu koordinieren und konkrete Maßnahmen umzusetzen. Bereits jetzt informiert die Projektwebseite www.tourismus-rheinisches-revier.de über die laufenden Entwicklungen und soll künftig auch touristische Angebote präsentieren. 
 

Besuchszentren im Kernrevier 

Ein wichtiger Bestandteil der Tourismus­strategie ist der Aufbau und die Vernetzung moderner Besuchszentren im Kernrevier. Diese Zentren sollen die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Region näherbringen und gleichzeitig praktische Informationen bieten. Im NEULAND HAMBACH entstehen zwei neue touristische Highlights: 

Welcome Center in Elsdorf: In direkter Nähe zum Forum :terra nova ist ein Service-Zentrum geplant, das als zentrale Anlaufstelle für Besuchende dienen und umfassende Informationen zur Tagebaufolgelandschaft bereitstellt

Besucherzentrum auf der Sophienhöhe: Dieses Zentrum ermöglicht Besuchenden, die Rekultivierung zu erkunden und den entstehenden Hambach See zu überblicken. Mit angeschlossener Gastronomie wird es ein Treffpunkt für Einheimische und Gäste 

Zusätzlich ist das Dokumentationszentrum Tagebau Garzweiler in Planung, das bereits 2026 eröffnen soll. Auch am Tagebau Inden wird auf der Goltsteinkuppe ein modernes Besucherzentrum mit Touristeninformation entstehen, das die Attraktivität der Region weiter erhöht. 

Das Strategiekonzept wird am 17. Februar 2025 der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen des Bundesförderprogramms STARK und wird durch die Förderung von Bund und Land unterstützt. Der Rhein-Erft-Kreis übernimmt die Gesamtkoordination, während die sieben Gebietskörperschaften des Rheinischen Reviers, die Tagebauumfeldverbünde und weitere Fachakteure aus der Tourismusbranche als Partner:innen eng zusammenarbeiten.