Zukunfts­szenarien für die Sophienhöhe

Ausblick von der Sophienhöhe am Tagebau Hambach

Die Sophienhöhe ist ein Hotspot für Naturschutz, Naherholung und Tourismus in der Region. Für die Inwertsetzung der rekultivierten Abraumhalde erarbeitet die Entwicklungsgesellschaft Neuland Hambach GmbH zurzeit in enger Abstimmung mit den Anrainer­kommunen ein Struktur- und Nutz­ungs­kon­zept. Dieses Drehbuch zur Weiterentwicklung der Sophienhöhe soll im Mai vorliegen.

 

Parallel zur Ausarbeitung des Konzepts wurden die Bürger:innen sowie Interessengruppen aus den Bereichen Naturschutz, Tourismus, Forst- und Landwirtschaft sowie Forschung befragt. Sie konnten ihre Anmerkungen, Ideen und Kritikpunkte bei einem Beteiligungsworkshop und mittels einer Online-Umfrage einbringen. Rund 150 Anregungen aus der Bevölkerung wurden gesammelt und ausgewertet und zeichnen ein recht deutliches Stimmungsbild.

 

Wald auf der Sophienhöhe

Leitgedanken zur sanften Inwertsetzung

Rund 150 Anregungen aus der Bevölkerung wurden gesammelt und ausgewertet und zeichnen ein recht deutliches Meinungsbild. Demnach sollte das Konzept für die Sophienhöhe folgende Leitgedanken berücksichtigen:

Geschützter Ort für Mensch und Natur

Der Naturschutz sollte auf der Sophienhöhe weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume und eine naturnahe Landschaft sind weiter zu fördern. Wünschenswert ist eine Balance zwischen Naturschutz und (Freizeit-)Tourismus. Zukünftige Entwicklungen sollten ein nachhaltiges Tourismuserlebnis ermöglichen, das der einzigartigen Flora und Fauna aber auch der Geschichte des Ortes gerecht wird.

Raum für Interessenvielfalt

Die Sophienhöhe wird als Landmarke, Naherholungsgebiet und Identifikationsort überaus geschätzt. Für viele ist sie darüber hinaus ein Ort, der für den Wandel der Region steht. Attraktive und spektakuläre Aussichtspunkte an markanten Orten wie dem Römerturm, dem Höller Horn, dem Jülicher Kopf oder der goldenen Aue sollten daher Sichtachsen zu den Anrainer­kommunen herstellen und einen Ausblick auf die sich wandelnde Tagebaulandschaft ermöglichen. Mit Blick auf unterschiedliche Aktivitäten ist eine räumliche Lenkwirkung für die Akteursgruppen gewünscht: Dies könnte durch ausgewiesene Reit- und Wanderwege, separate Mountainbike-Strecken und Ruhezonen für Erholungssuchende erreicht werden. Ein Bereich der Sophienhöhe sollte aus Sicht der Bürger:innen naturbelassen bleiben.

Aufenthaltsqualität verbessen

Optimierungsbedarf sehen die Bürger:innen bei der Aufenthaltsqualität. Gewünscht wird ein besseres Wegesystem sowie eine besucherfreundliche Infrastruktur mit Gastronomie, Rastplätzen, sanitären Anlagen und Parkmöglichkeiten am Fuße der Sophienhöhe vor. Auch Treppenzugänge auf die Sophienhöhe, wie es sie in der Vergangenheit schon einmal gab, werden angeregt.

Erreichbarkeit erleichtern

Ein wichtiges Thema ist die Erreichbarkeit der rund 300 m hohen Sophienhöhe. Einheimische und Gäste sollten möglichst emissionsarm und barrierefrei dorthin gelangen können, idealerweise mit einer Anbindung an den ÖPNV. Dazu wurden beim Workshop verschiedene Konzepte von Elektrobus-Shuttles bis zu einer Seilbahn diskutiert. Einig war man sich jedoch darin, dass die Sophienhöhe weitestgehend autofrei bleiben sollte.

Wissensvermittlung ermöglichen

Die Sophienhöhe sollte zu einem Ort der Information und Wissensvermittlung zu Rekultivierung, Naturschutz und der Geschichte des Tagebaus entwickelt werden, so wie es mit dem Besucherinformationszentrum (BIZ) geplant ist. Darüber hinaus wurden Naturlehrpfade, Lehrstationen und Infostelen als Möglichkeiten genannt. Auch als Forschungs- und Bildungsstandort im Bereich der Bioökonomie und Landwirtschaft können sich die Befragten die Sophienhöhe vorstellen.