Nach dem Ende der Braunkohleförderung im Tagebau Hambach wird die Abbaumulde in einen See verwandelt. Und das wird nicht irgendein See, sondern – gemessen am Volumen – nach dem Bodensee der zweitgrößte See Deutschlands. 3.500 Hektar, in deutscher Messweise: 5.000 Fußballfelder, wird der Hambach See umfassen.
Er wird die Landschaft prägen, das Ökosystem positiv verändern und Menschen aus nah und fern anziehen. Für Sport, Erholung oder, um Segel zu setzen – in unbekanntes Terrain.
Einen See mit diesen Ausmaßen und auch mit diesen Aufgaben zu schaffen, benötigt Zeit. Der Hambach See entsteht ab 2030 über Jahrzehnte durch ansteigendes Grundwasser und die Befüllung mit Wasser aus dem Rhein. Im Rahmen der Rekultivierung ist die RWE Power AG verantwortlich für die Befüllung des Sees sowie die Schaffung stabiler Böschungen.
2070 wird der Hambach See aller Voraussicht nach seine finale Seespiegelhöhe erreicht haben. Dies bedeutet aber nicht, dass der See bis dahin ungenutzt bleibt. Mit dem Rahmenplan Hambach hat die NEULAND HAMBACH temporäre Nutzungskonzepte für den See, seine Uferbereiche und das angrenzende Umfeld erarbeitet.
Die Faustregel hier ist: Je mehr Hambach See entsteht, desto mehr Neuland kann entdeckt werden.
Bereits heute erzeugen Solaranlagen in den oberen Böschungsbereichen klimafreundlichen Strom. Besucher:innen können in der Sicherheitszone um den Tagebau wandern, reiten oder anderen sportlichen Aktivitäten nachgehen. Diese Bereiche sollen vorbehaltlich der bergbaulichen Sicherheit in den nächsten Jahren schrittweise ausgeweitet werden. Pionierbauten am Hambach Loop werden vor Beginn der Seebefüllung umgesetzt.
Ein erster Meilenstein auf dem Weg zum Hambach See ist erreicht. Der Bau der Rheinwassertransportleitung und des Einleitbauwerks Hambach ist abgeschlossen – die Befüllung des künftigen Sees beginnt. An der :porta sophia machen Aussichtspunkte und gesicherte Wege bei den Inszenierungsanlagen den Übergang von der Tagebau- zur Seelandschaft erlebbar.
Der Hambach See ist bereits zu rund einem Viertel gefüllt. Mit einer Fläche von rund 1.300 Hektar und einer Tiefe von mehr als 200 Metern übertrifft er jetzt schon den Tegernsee – und ist damit der größte See in Nordrhein-Westfalen. An ausgewiesenen Stellen werden erste wasserbezogene Nutzungen über Pontons oder Stege möglich sein, die den Übergang zum NEULAND mit See markieren.
Der Hambach See hat rund die Hälfte seines künftigen Wasserstands erreicht – mit 2.000 Hektar Fläche und bis zu 285 Metern Tiefe. Jetzt sind erste ortsfeste Nutzungen und Bauwerke an seinen Ufern möglich. Mit steigendem Wasserspiegel entstehen neue Orte für naturnahe Erholung und vielfältige Freizeitangebote am Wasser.
Das NEULAND HAMBACH ist angekommen in der Zukunft mit See. Der Hambach See hat seinen geplanten Wasserstand erreicht: Mit 43 km³ Volumen ist der Hambach See nach dem Bodensee der zweitgrößte See Deutschlands. An seiner tiefsten Stelle ist er 360 Meter tief. Insgesamt 3.500 Hektar Seefläche und rund 29 Kilometer Uferlinie warten darauf entdeckt zu werden.
Nicht nur die Tagebaumulde Hambach wird nach und nach mit Wasser befüllt. Der gesamte Bereich des Neulands und alle Anrainerkommunen füllen sich. Nicht mit Wasser, sondern mit Ideen, Erwartungen, wirtschaftlichen Möglichkeiten, Kreativität, Mut und inspirierenden Projekten.
Die Befüllung des Hambach Sees mag das größte Puzzleteil in einem Jahrhundertunterfangen sein, alle weiteren Projekte helfen aber dabei, das große Ganze zu verstehen. Das Neuland ist eben ständig in Bewegung.
Wenn man einen langen Zeitraum beschreiben möchte, sagt ein deutsches Sprichwort: „Bis dahin fließt viel Wasser den Rhein hinunter“. Kein Sprichwort wäre geeigneter als dieses, um die Befüllung des Hambach Sees zu beschreiben. Es ist eben der Rhein, der die Tagebaumulde über 40 – sogar 70 – Jahre kontinuierlich befüllt. Welche Maßnahmen dazu nötig sind, erfahren Sie hier:
Die Rheinwassertransportleitung (RWTL) wird eine Pipeline mit 45 km Länge sein, die die Tagebaue Hambach und Garzweiler flutet. Sie wird von der RWE Power AG gebaut und beginnt an der Entnahmestelle Dormagen-Rheinfeld bei Rheinkilometer 712,6. Von dort führt sie zum Pumpwerk Dormagen-Rheinfeld. 18 Kreiselpumpen sorgen anschließend dafür, dass bis zu 18 m³ Wasser pro Sekunde zum Tagebau Hambach geführt werden.
Die Hambachleitung bezeichnet den Abschnitt vom Verteilerwerk Allrath, an dem sich das Rheinwasser auf die Tagebaue Hambach und Garzweiler verteilt, bis hin zum Einleitbauwerk. Die Hambachleitung selbst hat eine Länge von 18,9 km.
Das Einleitbauwerk überführt das Rheinwasser in den zukünftigen Hambach See. Das Einleitbauwerk befindet sich ab 2030 an der :porta sophia in Elsdorf. Der Bereich rund um das Einleitbauwerk Hambach wird durch eine räumliche und architektonische Gestaltung aufgewertet. Die Inszenierungsanlagen sollen den Einleitprozess räumlich in Szene setzen und den landschaftlichen Wandel erlebbar machen – lange bevor der See seine endgültige Form annimmt.
Mehr dazu finden Sie auch hier: Inszenierung am Einleitbauwerk Hambach
Der Hambach See wird durch Grundwasser und Rheinwasser befüllt. Hat dies negative Auswirkungen auf den Rheinpegel? All dies haben wir natürlich im Vorfeld vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) untersuchen lassen. In aller Kürze: Die Entnahme des Wassers über einen so langen Zeitraum hat keine negativen Auswirkungen auf den Rhein. In Phasen der Trockenheit und bei niedrigem Pegelstand des Rheins muss die Befüllung des Hambach Sees allerdings pausiert werden.
Mehr zur Untersuchung finden Sie auch hier: Rheinwasser für den Hambach See
Als NEULAND HAMBACH GmbH handeln wir im Auftrag der Anrainerkommunen Stadt Elsdorf, Stadt Jülich, Kolpingstadt Kerpen, Gemeinde Merzenich, Gemeinde Niederzier und Landgemeinde Titz sowie ihrer Bürger:innen. In vielen Gesprächen über die Pläne und Visionen für diese Gegend haben wir einen Satz sehr häufig gehört: „Schade, dass wir das nicht mehr miterleben.“
Daher ist es uns ein dringendes Anliegen, den Hambach See – auch, wenn er erst 2070 fertiggestellt wird – so schnell wie möglich erlebbar zu machen. Für diese und alle folgenden Generationen.