Ergebnisse vorgestellt: Besondere Orte nehmen Gestalt an

Kartenansicht Besondere Orte am Hambach Loop

Die besonderen Orte am Hambach Loop erlauben einen neuen Blick auf die sich wandelnde Landschaft und sollen zu touristischen Anziehungspunkten werden. Bei einer digitalen Abschluss­veranstaltung am 29. November 2023 wurden die Ergebnisse der Vorstudie mit möglichen Standorten und inhaltlichen Schwerpunkten vorgestellt.

Wege ins Neuland – den Wandel sichtbar machen

Als Pioniere der Landschaft ermöglichen die besonderen Orte einen Perspektiv­wechsel im Erleben der Tagebaufolgelandschaft. Dafür sollen Modulbauten an prägnanten Orten im NEULAND HAMBACH entstehen, die sich auf unterschiedliche Weise dem Thema Wandel widmen und sich flexibel an die landschaftlichen und soziokulturellen Veränderungen nach dem Ende der Braun­kohlen­förderung anpassen. 

Bei dem jetzt vorgestellten Konzept zur Gestaltung der besonderen Orte wurden die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen in den sechs NEULAND Kommunen berücksichtigt. Neben zwei Raumerlebnisaktionen in Höllen und Manheim-Alt konnten die Bürger:innen bei einer Online-Beteiligung ihre Wünsche einbringen. "Die besonderen Orte können nur aus der Region heraus entstehen. Deshalb freuen wir uns sehr über die vielen Online abgegebenen Stimmen und die positive Resonanz zu den entwickelten Gestaltungsansätzen", so Bianca Hohn, Projektmanagerin bei der NEULAND HAMBACH GmbH. Bei der Online-Beteiligung, bei der unterschiedliche Nutzungsideen bewertet und neue eingebracht werden konnten, haben rund 570 User:innen aus dem NEULAND und der Region mitgemacht. 

Sechs markante Orte sollen danach in den nächsten Jahren zu besonderen Orten umgestaltet werden. Dazu gehört die geplante Höllentreppe am Fuß der Sophienhöhe, das Einleitbauwerk an der :porta Sophia, die Umgebung der Manheimer Kirche, der Tagbaurand in Morschenich-Alt, der Aussichtspunkt bei den Tagesanlagen in Niederzier und die historische Römerstraße in Jülich-Stetternich.

Höllen: Am Fuß der Sophienhöhe – Ankommen an der zukünftigen Höllentreppe

Unterhalb der Sophienhöhe könnte ein neuer Treffpunkt für die Bürger:innen, Jugendliche und Kinder der Landgemeinde Titz und ein Willkommensort für alle Besucher:innen des beliebten Naherholungsgebiets entstehen:

  • Treffpunkt für Bewohner:innen aus Höllen und Rödingen, lokale Vereine für kleinere Feiern
  • naturnahes Erleben mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeit für Familien und Kinder
  • Sport und Bewegung unterhalb der geplanten Höllentreppe

©Modulbauten: Observatorium, Rotterdam

Modulbauten an der :porta Sophia

Elsdorf: An der :porta Sophia – das Wasser beobachten und den Landschaftsumbau erleben

Am geplanten technischen Einleitbauwerk an der :porta Sophia ist ein einzigartiger Lern-, Informations- und Erlebnisort rund um das Thema Wasser angedacht – inklusive Panoramablick auf die sich ab 2030 mit Rheinwasser füllende Tagebaumulde:

  • Seminarräume für Schulen, Hochschulen und Zivilgesellschaft mit (temporärem) gastronomischen Angebot
  • Basisinfrastruktur für Naherholungssuchende
  • Panorama-Terrasse mit Blick auf den entstehenden Hambach See mit angeschlossenem Wasserspielplatz

©Modulbauten: Observatorium, Rotterdam

Pionierbau an der ehemaligen Manheimer Kirche

Kerpen: Am Ufer der Manheimer Bucht – Trans­for­ma­tion erleben an der Manheimer Kirche

Bereits vor der möglichen Nachnutzung der ehemaligen Kirche St. Albanus und Leonhardus und der Neugestaltung der umgebenden Landschaft als Kulturpark soll an dieser prägnanten Stelle schon früh ein Informationsort entstehen:

  • Informationsangebot zu Vergangenheit und Zukunft von Kirche und Ort
  • Basisinfrastruktur und Raum für kleinere Aktivitäten wie Vorträge lokaler Vereine oder als Startpunkt für Ent­deck­ungs­touren in den Tagebau
  • Naturnahe Gestaltung des Umfelds als Aufenthalts- und Rastort

Das Konzept zur Profilierung und Nachnutzung des leerstehenden Kirchengebäudes als multifunktionalem Begegnungsort wird nach Abschluss der Bausubstanz­prüfung in einem Folgeprojekt mit enger Einbindung der lokalen Bevölkerung erarbeitet. Dabei muss auch ein achtsamer Umgang mit den Wünschen der früheren Bewohner:innen aus Manheim-Alt gefunden werden.

Bürgewald: Am zukünftigen Seezugang – Landschaft machen!

Parallel zur Neugestaltung von Morschenich-Alt zu einem „Ort der Zukunft“ soll in direkter Nähe zum Tagebaurand ein gemeinschaftliches Landschaftsprojekt wachsen:

  • Aussichtsplattform mit Blick über das Vorfeld
  • Bürger:innengarten zum Ausruhen, Verweilen und Zusammensein
  • Obstwiese mit Pflückerlaubnis und Baumpatenschaften 

©Modulbauten: Oberservatorium, Rotterdam

Besondere Orte am Hambach Loop: Aussichtspunkt bei Niederzier

Niederzier: Zwischen Tagesanlagen und See – den See am Aussichtspunkt spüren

An der Schnittstelle des bestehenden Aussichtspunkts „Haus am See“ und dem geplanten Wanderweg des Hambach Loops kann der sich füllende Hambach See mit allen Sinnen erlebt werden:

  • Modulbau mit begehbarem Dach, Sitzmöglichkeit und Steg
  • Klanginstallation lässt den See und die umgebende Natur lebendig werden
  • Ruhe- und Erholungsort für die Niederderzier:innen und Gäste mit Basisinfrastruktur

©Modulbauten: Oberservatorium, Rotterdam

Stetternich: An der Römerstraße – Zeitreise Jülich

An den Meilensteinen, wo die alte Römerstraße unter der Sophienhöhe verschwindet, soll die lange Geschichte des Ortes wieder lebendig werden: 

  • Virtual-Reality Zeitreise über die Sophienhöhe und historische Via Belgica
  • Informationen zum Ort durch einen digitalen Reisebegleiter
  • Basisinfrastruktur und perspektivische Weiterentwicklung zum Stetternicher Tor

So geht es weiter

Das beauftragte Planungsbüro Stadt- und Regional­planung Dr. Jansen GmbH wird das finale Konzept und die Beteiligungsergebnisse bis Mitte Dezember abschließen. Im nächsten Schritt werden die vorgeschlagenen Nutzungsideen weiterentwickelt und konkretisiert. Vor allem für die Nachnutzung der Manheimer Kirche soll es nach abgeschlossener Bausubstanz­prüfung Mitte Dezember zeitnah weitere Beteiligungen insbesondere auch mit Jugendlichen aus Manheim-Neu geben. Neben der Gestaltungsfrage sind auch die Klärung potenzieller Förderzugänge zur Umsetzung der Modulbauten an besonderen Orten wichtige Schritte, die die NEULAND HAMBACH nach Abschluss der Machbarkeits­studie im Rahmen des Projektes anstrebt. Ziel ist es, die sechs besonderen Orte schon 2027, also bereits vor dem Ende der Braun­kohlen­förderung, realisiert zu haben. Auch erste Streckenabschnitte des Rad- und Wanderrundwegs Hambach Loop sollen bis dahin nutzbar sein.

Eine ausführliche Dokumentation der Ergebnisse finden Sie hier.