Projektwoche übertrifft Erwartungen

Collage aus Zeichnungen von der tu! Hambach

Das Experiment ist gelungen! Morschenich-Alt war für acht Tage ein Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lernens. Studierende, Bürger:innen, Fachleute und Forschende unterschiedlicher Disziplinen sowie Akteur:innen aus der Zivilgesellschaft sind bei der Projektwoche zusammengekommen, um zu wichtigen Themen des Struktur­wandels miteinander ins Gespräch zu kommen.

Erfahrungen und Ideen zum Erleben der Region

Tu was! Positive Energie spürbar

Der Struktur­wandel, über den in der Region so viel geredet wird, wurde mit der Projektwoche tu! Hambach greifbar. Rund 400 Gäste waren in Morschenich-Alt, dem Ort der Zukunft, und haben sich mit der Zukunft ihrer Region auseinandergesetzt. In rund 70 Veranstaltungen wurde aus ganz unterschiedlicher Perspektive auf das Rheinische Revier und die Zeit nach 2030 geschaut. Die tu! (Temporäre Universität) Hambach war aber nicht nur ein Ort des gemeinsamen Lernens und Lehrens, in den Veranstaltungen und im Gastgarten rund um die frühere Kita gab es auch viel Raum für Gespräche, Begegnungen und Diskussionen.

"Das tu! im Titel steht auch für tu was, werde aktiv! Der große Zuspruch aus der Bevölkerung und das Engagement der Teilnehmenden, denen kein Weg zu weit war, um an den Tagebau Hambach zu kommen, zeigt eindrucksvoll, dass unser Konzept aufgeht", resümiert Bianca Hohn, die die tu! für die Neuland Hambach mit organisiert hat. „Im Struktur­wandel wird oft davon gesprochen, die Menschen mitzunehmen und ihnen eine aktive Rolle zu geben. Mit unserer Projektwoche sind wir mit ihnen ins Tun gekommen und haben vor Ort darüber nachgedacht, wie ihre Region einmal aussehen kann und wie sie zukünftig hier leben werden“, so Hohn weiter.

Die Master-Studierenden der RWTH Aachen University, die das Format zusammen mit dem Team der Trans­for­ma­tionsplattform REVIERa konzipiert haben, waren mit vier Projektbeiträgen selbst an der Gestaltung beteiligt. Beispielsweise mit dem Kunst- und Kulturprojekt Wandelbar, einem modularen Stadtmöbel als offenem Ort der Begegnung für die Tagebauregion, oder dem überdimensionalen "Stick on Panorama" vom Lehrstuhl für Künstlerische Gestaltung, das mit visuellen Notizen aus den einzelnen Veranstaltungen ein beeindruckendes Zukunftsbild zu den Perspektiven der Region entworfen hat. Unter dem Titel "Geschichten und Orte, die bewegen" waren die Anwohner:innen und Besucher:innen eingeladen, auf einer großen Karte der Region Orte zu markieren und ihre Geschichte, Erfahrungen und auch zukünftigen Erwartungen dazu mit anderen zu teilen. Verbindendes und geselliges Element der tu! Hambach war der Gastgarten mit Landbistro und regionalen Produkten, dem Coffee-Bike und von den Studierenden selbst gebauten Sitzmöglichkeiten. Hier haben sich die Gäste zum Lunch oder zur Kaffeepause getroffen, relaxt oder gemeinsam über Fragen und Ideen über eine nachhaltige Zukunft der Region diskutiert.

Trialog zur Zukunft des gemeinsamen Lernens und Gestaltens im Rheinischen Revier

So geht es mit der tu! weiter

Die Ergebnisse der Projektwoche werden auf Grundlage von Evaluationsbögen des Teams der RWTH Aachen ausgewertet und fließen in die Projektarbeit der Neuland Hambach ein. "Mindestens ebenso wichtig wie konkrete Ergebnisse sind für uns aber die persönlichen Eindrücke, Ideen und neuen Kontakte, die wir von der tu! mitnehmen", so Geschäftsführer Boris Linden. 

Am Abschlusstag der tu! Hambach am 24. Juni 2023 haben die Veranstalter:innen zusammen mit der Gemeinde Merzenich über die Zukunft des Formats und des gemeinsamen Lernens und Gestaltens im Revier nachgedacht. "Vor knapp einem Jahr wurde die Idee der Temporären Universität Hambach aus dem Wunsch heraus geboren, einen Ort der Begegnung zu schaffen, der die Menschen zusammenbringt. Nach acht Tagen tu! Hambach sehen wir uns gestärkt, diesen Ort in Form der tu! Hambach fest im Neuland Hambach zu etablieren. Dafür werden wir uns mit der RWTH Aachen und unseren Gesellschafterkommunen zusammensetzen und an einer Fortsetzung arbeiten", so Linden.