Stimmen aus dem Neuland: Jonas Hamacher

Stimmen aus dem Neuland Jonas Hamacher

Jonas Hamacher managt den Struktur­wandel in der Gemeinde Niederzier. Gemeinsam mit seiner Kollegin Cornelia Neunzig sorgt er in der Stabsstelle für Zukunft und Innovation dafür, dass Projekte wie das Besucher- und Informationszentrum auf der Sophienhöhe oder die Nachnutzung der Tagesanlagen Hambach als Gewerbe- und Wohngebiet verwirklicht werden. Eine ebenso spannende wie herausfordernde Aufgabe für Jonas Hamacher und das Team.

 

Verwurzelt im Neuland Hambach, zuhause im Rheinischen Revier. Seit 2012 bin ich bei der Gemeinde Niederzier beschäftigt. Aufgewachsen im Ortsteil Hambach, bin ich natürlich schon früh mit den Themen des Struktur­wandels konfrontiert worden. Wir alle wussten, dass die Braunkohleverstromung vor Ort, die das Leben der Menschen in der Gemeinde Niederzier über das besondere Maß hinweg über Jahrzehnte in vielerlei Hinsicht geprägt hat, endlich ist und somit ein Wandel bevorsteht.

Ich würde mich persönlich daher schon als Kind der Gemeinde bezeichnen. Ob beim Besuch des gemeindlichen Kindergartens, der katholischen Grundschule in Hambach oder aber bei der Teilnahme der Ferienspiele hier in Niederzier – überall war der Tagebau schon im Kindesalter ein wichtiges Thema, in dem sich Vergangenheit und Zukunft gekreuzt haben.

Struktur­wandel sollte im Einklang mit kom­mu­nalen Entwicklungen gesehen werden. In meinem Heimatort Hambach fallen mir allein schon gut ein halbes Dutzend Personen aus dem Straßenzug (!) meines Elternhauses ein, die im Tagebau beschäftig sind. Das beschreibt die gesellschaftlichen Strukturen im Hinblick auf den Tagebau schon sehr gut. Für mich ist der regionale Struktur­wandel daher immer auch im Einklang mit Gemeindeentwicklung zu verstehen. Wie kann man den regionalen Veränderungsprozess meistern und dabei die eigene Kommune nachhaltig weiterentwickeln? Und dabei aber nicht vergessen, dass dieser Trans­for­ma­tionsprozess nicht an der eigenen Gemeindegrenze aufhört, sondern die gesamte Region betrifft.

Meine größte Motivation ist es, den Wandel sichtbar zu machen. „Gemeinde Niederzier – ist Heimat. Schafft Zukunft“ – der Slogan beschreibt die Gemengelage für die vergangenen aber auch die zukünftigen Jahre sehr gut. Kurzfristig wird es eine der wichtigsten Aufgaben sein, der Theorie und den zahlreichen Plänen nun Sichtbares folgen zu lassen. Die Akzeptanz und die Wahrnehmung für diesen Wandel potenzieren sich um ein Vielfaches, wenn die Menschen die Veränderung hautnah miterleben. Gemeinsam mit der Neuland Hambach arbeiten wir daher an einem Besucher- und Informationszentrum auf der Sophienhöhe. Schon heute ist die Sophienhöhe ein beliebtes Ziel zur Naherholung. Wir hoffen, dass wir dieses Potenzial durch das barrierefreie Angebot von Wissensvermittlung sowie einer untergeordneten Gastronomie auf dem Hochplateau der Sophienhöhe für die gesamte Region noch verbessern können. Auch die Entwicklung der Tagesanlagen Hambach ist für uns ein Zukunfts­projekt. Unabhängig von möglichen Planungsszenarien müssen wir mit der Entwicklung eines innovativen Gewerbegebiets vor Ort wichtige Ersatzarbeitsplätze schaffen.

In den nächsten Jahren heißt es „Ärmel hochkrempeln“. Spätestens ab 2030 gibt es unheimlich viel für unsere Region zu meistern. Für die ferne Zukunft wünsche ich mir, dass unsere Region als rheinische Seenlandschaft deutschlandweit als „Best-Practise-Beispiel“ Einzug in jedes Lehrbuch hält. Ich möchte nicht von „blühenden Landschaften“ sprechen, aber der lose Gedanke daran motiviert täglich. Packen wir es gemeinsam an!