Werkstattver­fahren zur Gestaltung der Inszenierungs­anlagen gestartet

Speedway am Tagebau Hambach

Einer der Orte, an dem der Wandel von der Tagebau- zur Seelandschaft unmittelbar sichtbar wird, ist die zukünftige :porta sophia am Elsdorfer Ufer. Dort, wo mit dem Speedway bereits heute zahlreiche Verbindungsachsen zusammenlaufen, wird ab dem Jahr 2030 die Rhein­wasser­transport­leitung ankommen. Der Ort, an dem der Hambach See entsteht, soll als Ankommensort im NEULAND HAMBACH freiräumlich und baulich inszeniert werden.

Technisches Einleitbauwerk zur Befüllung des Ta­ge­bau­sees

Entlang des Speedways wird die Rhein­wasser­transport­leitung bis zum Tagebau Hambach führen. Im Bereich der :porta sophia plant RWE bis Ende des Jahres 2029 ein rund 3,4 km langes Einleitbauwerk zur Befüllung des Ta­ge­bau­sees, über das das Rheinwasser bis zum tiefsten Punkt der Ta­ge­bau­seemulde geführt werden soll. Das Einleitbauwerk Hambach, das anfangs einen Höhenunterschied von mehr als 360 m überwinden muss, wird als Kombination aus unterirdisch verlegten Rohrleitungen in den Bermenbereichen und offenen, kaskadenartigen Bauelementen in den Böschungsbereichen geplant.

Visualisierung Einleitbauwerk am Tagebau Hambach

Visualisierungsbeispiel "Inszenierungsanlagen am Einleitbauwerk Hambach"

Früher Hotspot in der Tagebaufolgelandschaft

Ziel des jetzt angelaufenen Werkstattver­fahrens ist es, die Flächen rund um das geplante Einleitbauwerk so zu gestalten, dass die Einleitung des Rheinwassers sicht- und damit erlebbar wird. Mit den sogenannten Inszenierungs­anlagen soll bereits früh ein markantes und für alle zugängliches Highlight in der Tagebaufolgelandschaft entstehen. „Bis zum Ende der Seebefüllung wird das Rhein- und Sümpfungswasser mit bis zu 18m3 pro Sekunde in die Seemulde strömen. Diesen Ort, an dem der Hambach See Gestalt annimmt und sich das NEULAND HAMBACH sichtbar verändert, möchten wir in besonderer Weise aufwerten. Während der Füllphase soll es den Menschen vor Ort, aber auch Gästen von außerhalb möglich sein, diesen tiefgreifenden Wandel zu erleben“, so Projektmanager Matti Wirth, der das Verfahren begleitet. In Zusammenarbeit mit der Starke Projekte GmbH lässt die NEULAND HAMBACH in einem Werkstattver­fahren daher verschiedene Entwurfsvarianten zur Gestaltung der Inszenierungs­anlagen entwickeln. Neben Zeichnungen zählen dazu auch Flächenberechnungen, erste Kostenschätzungen und eine Zeitplanung. Um kompatibel zum technischen Einleitbauwerk zu planen und dessen Funktionsfähigkeit nicht zu beeinträchtigen, wird zuvor ein Restriktionsplan erarbeitet, der die Gestaltungsspielräume beschreibt.

Mit der Moderation des Planungsprozesses und der Koordination der Freiraumplanung sind die Büros ISR und studio grüngrau aus Düsseldorf beauftragt. Innerhalb des rund achtmonatigen Werkstattver­fahrens soll es mehrere Workshops mit Fachakteur:innen geben, bei denen die auf Landschaftsarchitektur spezialisierten Büros kreative Gestaltungsentwürfe entwickeln werden. Aus diesen Entwürfen wird in enger Abstimmung der Projektpartner eine Vorzugsvariante ausgewählt, für die die NEULAND HAMBACH die nächsten Schritte bis hin zur Ausführungsplanung übernehmen wird. Die Ergebnisse der Beteiligungswerkstätten zum Rahmen­plan Hambach werden im Prozess berücksichtigt und den drei Entwurfsteams zu Verfügung gestellt.