Stellung­nahme zum Regional­plan

Erstentwurf Rahmen­plan Hambach

Mit der Raum­entwicklungs­pers­pektive hat die NEULAND HAMBACH GmbH bereits 2021 wichtige Eckpunkte für eine zukunftsfähige Inwertsetzung des Tagebaus definiert. Die jetzt eingereichte Stellung­nahme zum Regional­planentwurf bezieht sich auf die aktuelle Ausarbeitung des Rahmen­plans Hambach, der die Raum­entwicklungs­pers­pektive konkretisiert. Mit der Stellung­nahme setzt die Gesellschaft wichtige Impulse für die Neugestaltung der Tagebaufolgelandschaft. Die Anmerkungen zum Regional­planentwurf werden in ausgearbeiteter Form auch in das Änderungs­verfahren zum Braunkohlen­plan Hambach einfließen.

Vorschlag für ein neues Planzeichen

Der Erstentwurf zum Rahmen­plan Hambach benennt den aus Sicht der sechs Anrainer­kommunen notwendigen Anpassungsbedarf der Regional­planung hinsichtlich Landschaft, Verkehr und Siedlungsstruktur. Dabei kommen vor allem der schnellstmöglichen Inwertsetzung der Tagebaurandbereiche und Sicherheitsstreifen sowie vielfältigen Zwi­schen­nutz­ungen im Böschungssystem eine übergeordnete Bedeutung zu. Um den Trans­for­ma­tionsraum Hambach, ebenso wie die Tagebaue Inden und Garzweiler, als Konversionsfläche aufzuwerten und mit dem umgebenden Raum zu verbinden, sind in übergeordneten Planungskonzepten entsprechende Sonderregelungen – abgebildet durch ein neues Planzeichen – erforderlich.

Raum für Flexibilität

Der Tagebau und vor allem die umgebende Landschaft bieten Potenzial für einen attraktiven, produktiven und zukunftsfähigen Möglichkeitsraum. Dies gilt sowohl für die Vernetzung von Biotopverbünden als auch die Entwicklung einer neuen Urbanität im Grünen und bester (See-)Lage. Um den Kommunen die dafür erforderliche Flexibilität zu ermöglichen, sollten aus Sicht der NEULAND HAMBACH entsprechende Ent­wick­lungs­flächen und -korridore offenbleiben. „Wir wünschen uns eine Verantwortung des Möglichmachens,  ein Struktur­wandel mit nachträglichen Änderungs­verfahren würde zu langsam sein. Die Be­zirks­re­gier­ung Köln als zuständige Behörde sollte dieser absehbaren Dynamik durch entsprechende Flexibilität Raum geben“, so NEULAND HAMBACH Geschäftsführer Boris Linden.

Biotopvernetzung und multifunktionale Landschaftsnutzung

Die Wiedernutzbarmachung der Tagebaulandschaft bietet die einmalige Chance, eine unverwechselbare und erlebnisreiche Landschaft mit infrastrukturellen Highlights wie Stegen, Brücken, Aussichtspunkten, bis hin zu einem Landschaftszentrum zu gestalten. Im Einklang mit der im NEULAND HAMBACH neu entstehenden Natur und guter Anbindung an bestehende Siedlungsräume, sollten in den nächsten Planungsschritten zudem Orte für die touristische Nutzung wie Seequartiere oder Ressorts mitgedacht werden. Angesichts zunehmender Flächenkonkurrenz, Klimawandel, Energie- und Ressourcenknappheit sowie dem Rückgang der Artenvielfalt bieten multifunktionale Nutzungsmöglichkeiten große Entwicklungsmöglichkeiten. Mit Blick auf die großmaßstäbliche Dimension von rund 8.500 Hektar sollte die Trans­for­ma­tionslandschaft als Chance genutzt werden, zerschnittene und verinselte Landschaftsräume zu einem vitalen Ökosystem zusammenwachsen zu lassen, das auch kulturelle Aktivitäten ermöglicht.

Alte Verbindungen neu beleben

Hat der Tagebau bisher wie eine Barriere gewirkt, bietet das absehbare Ende der Braunkohlegewinnung die Möglichkeit, alte Binnenbeziehungen zwischen den Tagebauanrainern wiederzubeleben. Unsere Vorstellung für das NEULAND HAMBACH sieht – entsprechende landschaftliche Attraktivität vorausgesetzt – neue umweltfreundliche, platzsparende und gesundheitsfördernde Mobilitätsformen vor. Das Herzstück einer grünen Verkehrsinfrastruktur und interkommunalen Vernetzung bildet der Hambach-Loop rund um den zukünftigen See und die Sophienhöhe. Eine wichtige Rolle sollten auch ÖPNV-Infrastrukturen wie die Nachnutzung der noch durch den Bergbau genutzten Hambach Bahn oder die nördlich des Tagebaus vorgeschlagene Revier Bahn spielen.

Innen- vor Außenwirkung

Übergeordnetes Ziel der Trans­for­ma­tion des Tagebauumfelds sollte die Schaffung eines attraktiven und lebenswerten Raumes für die Menschen im NEULAND HAMBACH sein. Auch im Sinne der regionalen Identität sollten die Ortskerne als attraktive Wohn- und Arbeitsstandorte weiterentwickelt werden. Ein Leitbild dabei wäre, zunächst den Bestand in den Ortskernen, mit ihren oft wertvollen historischen Zentren, zu modernisieren und neu zu nutzen. Gleichzeitig sollte eine integrierte Siedlungs- und Landschaftsentwicklung immer auch die Erreichbarkeit der Wohn- und Gewerbegebiete berücksichtigen. Neue Siedlungsprojekte sollten möglichst das vorhandene regionale ÖPNV-Netz einbeziehen  und perspektivisch die Chancen der neu hinzukommenden Infrastrukturen nutzen.

Die detaillierte Stellung­nahme lesen Sie hier.

Download zum Erstentwurf "Rahmenplan Hambach" mit Legende, Kommentarplan und den Vorschlag für ein neues Planzeichen.